Diese Region in Deutschland sieht aus wie Balis Zwilling (2025)

Strahlend grüne, geschwungene Terrassen und Berge – das sieht nach Bali aus. Ist es aber nicht! Auch wenn unser Bild der indonesischen Insel zum Verwechseln ähnlich sieht: Wir sind in Deutschland, genauer: am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg. Tatsächlich sind sich das kleine Mittelgebirge an der Badischen Weinstraße und Bali überraschend ähnlich. Aber warum?

Beide Landschaften sind vulkanischen Ursprungs: Der Kaiserstuhl entstand vor vielen Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten. Heute sind die Vulkane erloschen – im Gegensatz zu denen auf Bali. Dort brodelt’s heute noch – vor allem der Gunung Agung bricht immer mal wieder aus. Weil beide Landschaften durch ihre Vulkane geprägt wurden, sind die Böden besonders fruchtbar – ideal für Landwirtschaft, auch wenn sie jeweils völlig unterschiedlich genutzt werden.

Auch das Klima macht den Kaiserstuhl zum „Bali von Deutschland“: Es ist zwar nicht tropisch, aber sehr mild, sonnig, fast mediterran. Die Region zählt zu den wärmsten Orten in Deutschland.

Für einen Urlaub am Kaiserstuhl spricht aber noch viel mehr als das schöne Wetter. Der reisereporter zeigt dir die beliebtesten Wanderstrecken, Orte und Sehenswürdigkeiten.

Wofür ist der Kaiserstuhl bekannt?

Auf Bali wachsen Palmen, am Kaiserstuhl Reben: Die Region zwischen Schwarzwald und Rhein ist vor allem für den Weinanbau bekannt. Auf den Terrassen am Kaiserstuhl findest du keinen Reis, aber Trauben. Ob Weiß-, Grau- oder Spätburgunder: Als Weinliebhaberin oder Weinliebhaber kannst du es dir am Kaiserstuhl gut gehen lassen – nimm am besten an einer Weinwanderung oder Weinprobe teil. Gute Adressen sind zum Beispiel das Weingut Franz Keller oder Salwey.

Auch für seine Artenvielfalt ist der Kaiserstuhl bekannt. Dort leben zum Beispiel Bienenfresser, Smaragdeidechsen und viele verschiedene Schmetterlingsarten. Über 30 verschiedene Orchideenarten wachsen dort. Die Vielfalt und Schönheit der Natur kannst du am besten beim Wandern entdecken – die beliebteste Art, den Kaiserstuhl zu erkunden und zu genießen.

Die besten Wanderungen am Kaiserstuhl

Kaiserlich wandern kannst du am Kaiserstuhl auf einem Wegenetz von insgesamt 400 Kilometern Strecke. Besonders beliebt sind acht Themenpfade, die mit verschiedenen Farben, Symbolen und Wegweisern gekennzeichnet sind. Entlang der Pfade erfährst du auf kleinen Thementafeln mehr über lokale Besonderheiten. Neben den Themenpfaden ist der Kaiserstuhlpfad sehr bekannt. Er gilt als Prädikatswanderweg und erhielt das Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“.

Neunlindenpfad

Er ist einer der meistgewanderten Wege am Kaiserstuhl: Der Neunlindenpfad führt von Ihringen über den Totenkopf, den Neunlindenturm, Eichelspitzturm und Katharinenberg nach Endingen – oder auch andersherum. Auf dieser Strecke gehst du über die drei höchsten Erhebungen des Kaiserstuhls und gelangst zu traumhaften Aussichtspunkten. Die Strecke ist rund 17 Kilometer lang und dauert rund fünf Stunden. Auf dem Neunlindenpfad überwindest du über 500 Höhenmeter.

Kaiserstuhlpfad

Wie der Neunlindenpfad führt auch der Kaiserstuhlpfad von Ihringen nach Endingen über die höchsten Erhebungen des Kaiserstuhls. Ein großer Teil der Strecke verläuft parallel zum Neunlindenpfad – allerdings ist der Kaiserstuhlpfad mit über 22 Kilometern etwas länger. Dafür wird er als einfacher (mittelschwer) eingestuft als der schwere Neunlindenpfad. Auf dem Kaiserstuhlpfad bist du rund sieben Stunden unterwegs und überwindest rund 700 Höhenmeter.

Katharinenberg-Runde

Beliebt ist auch die sogenannte Katharinenberg-Runde von Endingen um den Katharinenberg. Dabei gelangst du auch zur berühmten Katharinenkapelle, dem Wahrzeichen des Katharinenbergs. Weiteres Highlight der Strecke ist die Amolterer Heide mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna. Die mittelschwere Strecke ist mit rund sieben Kilometern eine der kürzeren Kaiserstuhl-Wanderungen. Du brauchst etwa zwei Stunden für den Rundweg und überwindest etwa 300 Höhenmeter.

Die spannendsten Orte am Kaiserstuhl

Vogtsburg

Die Stadt Vogtsburg gilt als das Herz des Kaiserstuhls. Sie setzt sich aus insgesamt sieben Orten zusammen, allesamt Winzerorte. Als größte Weinanbaugemeinde in Baden-Württemberg ist Vogtsburg der perfekte Ausgangsort für deine Kaiserstuhl-Erkundung. Sehenswürdigkeiten sind das Kaiserstühler Weinbaumuseum, die Kirchen im sogenannten Weinbrenner-Stil und die Weingüter. Spektakulär ist aber schon allein die Lage der Stadt, nah am Kaiserstuhl, umgeben von Weinbergen.

Burkheim

Burkheim ist ein Teil von Vogtsburg, aber aufgrund seiner besonderen Schönheit noch einmal einzeln aufzuführen. Vergiss nicht, den mittelalterlichen Stadtkern und die Schlossruine zu besichtigen. Burkheim gilt nicht umsonst als „Perle des Kaiserstuhls“ und idyllischster Teil Vogtsburgs. Auch das Korkenziehermuseum in der Altstadt ist ein Highlight: Dort sind nicht nur rund 400 Korkenzieher ausgestellt – dort kannst du auch mehr über seine Geschichte erfahren.

Endingen

Auch in Endingen kannst du durch kleine Gassen streifen und dir malerische Fachwerkhäuser anschauen. Die kleine Stadt im Norden des Kaiserstuhls liegt am Katharinenberg, einem beliebten Wanderziel. Auf der Spitze steht die St.-Katharinen-Kapelle. Höhepunkte in der Stadt sind das Fachwerkhaus Üsenberger Hof, das Königschaffhauser Tor und eine Reihe von Museen wie zum Beispiel das Käsereimuseum, das Heimatmuseum und das Vorderösterreich-Museum im Üsenberger Hof.

Breisach

Eigentlich gehört Breisach nicht mehr zum Kaiserstuhl. Bei einer Reise in die Region darf die schöne Stadt am Rhein aber nicht unerwähnt bleiben. Direkt um die Ecke gelegen, solltest du sie auf dem Schirm haben. Schau dir die Innenstadt mit dem Münster St. Stephan, dem Radbrunnenturm, dem Blauen Haus und weiteren historischen Gebäuden an. Breisach liegt zwischen Freiburg und Colmar an der Grenze zu Frankreich – von dort bietet sich daher auch ein kleiner Ausflug ins Nachbarland an.

Die besten Sehenswürdigkeiten am Kaiserstuhl

Totenkopf

Der Gipfel mit dem unheimlichen Namen gilt als die berühmteste Sehenswürdigkeit des Kaiserstuhls. Gleichzeitig ist er mit 556,8 Metern die höchste Erhebung des Mittelgebirges. Sein Name soll auf die Hinrichtungen zurückzuführen sein, die in der Vergangenheit auf dem Berg durchgeführt wurden. Heute zählt der Totenkopf zu den beliebtesten Wanderzielen des Kaiserstuhls. Seinen Gipfel kannst du über zahlreiche Wanderwege erreichen, zum Beispiel von Ihringen aus.

Naturschutzgebiet Badberg

Ein wunderbarer Ort, um die Natur am Kaiserstuhl mit allen Sinnen zu erfahren: Das Naturschutzgebiet Badberg liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Vogtsburg und dient dem Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Dort kannst du nicht nur einige der exotischen Lebewesen wie die Smaragdeidechsen entdecken. Dort kannst du auch die für den Kaiserstuhl charakteristische Löss- und Trockenrasenlandschaft erleben, die einen besonders fruchtbaren Boden bietet.

Rebenbummler

Was ist ein Rebenbummler? Ganz einfach: eine historische Bahn, die durch die Weinberge „bummelt“. Mit dem Museumszug der Eisenbahnfreunde Breisgau e.V. kannst du eine gemütliche Tour am Kaiserstuhl erleben, vorbei an Winzerstädtchen, Reben und Obstanbaugebieten.

Der Rebenbummler ist zwischen Riegel-Malterdingen und Endingen unterwegs. Während der Reise im nostalgischen Waggon mit Holzbänken und offenen Plattformen kannst du ein Getränk genießen.

Lilienthal

Du bist auf der Suche nach einem besonders schönen Ausflugsziel für die ganze Familie? Dann könnte das Lilienthal für dich interessant sein. Das forstliche Versuchsgelände zwischen Ihringen und Waisenweiler fasziniert kleine und große Besucherinnen und Besucher: Gehe durch einen Wald aus Riesenmammutbäumen, schaue dir verschiedene Orchideenarten an und flaniere durch die Parkanlage. Auch ein Spielplatz und ein ausführlicher Lehrpfad locken viele Familien ins Lilienthal.

Wein- und Winzerfeste am Kaiserstuhl

Wenn du Wein magst, schau am besten vor deiner Kaiserstuhl-Reise nach, ob während deines Besuchs eines der vielen schönen Weinfeste stattfindet. Es wäre doch schade, wenn du es verpasst! Die meisten Feste werden im Spätsommer oder Herbst – sehr viele im September und Oktober – gefeiert, darunter zum Beispiel das Weinfest Kaiserstuhl und Tuniberg in Breisach, das Zwiebelkuchenfest in Vogtsburg-Burkheim oder das Gassenweinfest in Merdingen.

Kulinarische Spezialitäten der Region

Die Küche am Kaiserstuhl ist badisch-elsässisch geprägt. Bist du ein Fan von Zwiebelkuchen? Dann kommst du dort voll auf deine Kosten. Vor allem zur Weinlese wird der deftige Hefekuchen gereicht – traditionell mit Zwiebeln, Speck und Kümmel belegt. Was schmeckt noch am Kaiserstuhl? Zum Beispiel Badisches Schäufele, Sauerbraten oder saisonale Gerichte wie Spargel, Feldsalat und Kürbissuppe. Zum Wein gibt es oft eine Vesper, eine bodenständige Brotzeit.

Beste Reisezeit für den Kaiserstuhl

Die beste Zeit, um den Kaiserstuhl zu erkunden, ist zwischen April und Oktober. Frühling und Herbst sind optimal für Wanderungen: Das Wetter ist mild, aber nicht zu heiß. Im Frühling bist du zwischen aufblühenden Wiesen und Obstbäumen unterwegs. Aber auch der bunte Herbst kann reizvoll sein.

Im September und Oktober, zur Weinlese, ist zudem die beste Zeit für die Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber. Im Sommer kann es in der sonnenreichen Gegend schon mal heiß werden. Dafür finden dann besonders viele Weinfeste und Open-Air-Events statt. Im Winter ist es ruhig am Kaiserstuhl, dafür kannst du einige schöne Weihnachtsmärkte besuchen – wie zum Beispiel den in Burkheim.

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